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bio

Wenn Yojo Christen Klavier spielt, leuchten seine Augen und man stellt fest, dass es für ihn nichts Schöneres, nichts Bedeutenderes auf dieser Welt gibt.

Die Liebesgeschichte zwischen dem Pianisten und der Musik hat früh begonnen, denn sobald Yojo laufen konnte, fühlte er sich zu dem faszinierenden schwarzen Flügel im Wohnzimmer seiner Familie hingezogen. Dass dem jungen Künstler aus dem Altmühltal die Musik im Blut liegt, lässt sich schnell erkennen, wenn man seine Geschichte etwas genauer betrachtet.

Yojo wurde schon früh von seinem Stiefvater, dem erfolgreichen Konzertpianisten und Komponisten Franz Hummel unterrichtet. Hummel war in seiner Jugend selbst Student des berühmten Mozarteum-Klavierprofessors Hans Ehlers, der wiederum durch sein Studium bei Moriz Rosenthal ein Enkelschüler von Franz Liszt war und größten Wert darauflegte, seinen Studenten alle Geheimnisse und Spieltechniken Liszts zu vermitteln. Ehlers hatte einen minutiös ausgeklügelten Übungsplan, dessen Ziel es war Virtuosität, Anschlag und Feinnervigkeit an seine Schüler weiterzugeben. Dafür war er international geschätzt.

Im Alter von nur drei Jahren wurde Yojo nach diesen Regeln unterrichtet. Als Sechsjähriger konnte er so bereits eine Reihe von Klaviersonaten auswendig und mit sieben Jahren gab er seine ersten Konzerte. Doch Stücke nur nachzuspielen, reichte dem jungen Talent nicht aus und so begann er mit überraschendem Feingefühl und Verständnis für musikalische Strukturen eigene Werke zu komponieren.

Seinen ersten großen Erfolg feierte Yojo, als er mit 14 Jahren vom damaligen japanischen Botschafter Isamu Kurosaki, der ihn in einem Füssener Hotel spielen hörte, zu einer Tournee durch sieben japanische Städte eingeladen wurde. Zu dieser Zeit hatte ihn die GEMA bereits als jüngsten Komponisten aufgenommen. Auch die erste Auszeichnung ließ nicht lange auf sich warten: Beim internationalen „Diabelli-Kompositionswettbewerb“ in München gewann Yojo den zweiten Preis der Jury, sowie auch den Publikumspreis und war als Siebzehnjähriger wiederum der jüngste Teilnehmer unter 126 internationalen Komponisten, alle im Alter zwischen 25 und 74 Jahren.

Aus seinem preisgekrönten Klavierwerk „IRINI“ komponierte er schließlich den letzten Satz zu Franz Hummels zweitem Klavierkonzert „Krieg und Frieden“, welches er unter der Leitung von Tetsuro Ban mit den Regensburger Philharmonikern äußerst erfolgreich uraufführte.

Mit Mitte Zwanzig weist Yojo Christen bereits eine bemerkenswerte Karriere mit fünf veröffentlichten und begeistert besprochenen CDs und zahlreichen Konzerten in Städten wie Paris, Rom, Wien, Bordeaux, Osaka und Kobe vor. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete ihn als „Frühstarter“, die Zeitschrift Der Spiegel verlieh ihm den Titel „Feuerwerker“. „Atemberaubender Pianist mit 17“ titelte die Allgäuer Zeitung, „Ein Tastenzauberer“ die Schwäbische und „Ein Talent mit grenzenlosem Potenzial“ die Passauer Neue Presse.

Er selbst beschreibt sein Klavierspiel mit den Worten leidenschaftlich und intensiv. Am wichtigsten aber sei ihm der verborgene tiefere Inhalt der Musik; vor allem die unbezähmbare, geniale innere Leidenschaft bei Beethoven, den er besonders verehrt.

Momentan arbeitet Yojo an einem vielversprechenden und innovativen Musical. Eine weitere wichtige Arbeit soll seine Oper über Vladimir Horowitz werden, in welcher er den klavierspielenden jungen Horowitz am liebsten selbst übernehmen würde. Wir dürfen gespannt sein. Außerdem arbeitet er zusammen mit Susan Oswell an einer Oper über Anton Bruckner, die im Juni 2024 am Landestheater Linz uraufgeführt wird.